Preisfindung

Aus SAP-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Die Preisfindung im SAP ERP findet über Kalkulationsschemata und den darin befindlichen Konditionsarten statt.

Bemerkung: Dieser Artikel ist von Arved und Dirk von Arkus GmbH geschrieben. Vielen Dank an euch !!!

Grundsätzliche Vorgehensweise

Für das Anlegen einer neuen Kondition müssen grundsätzlich folgende Schritte ausgeführt werden, die auch über die Transaktion VOK0 aufrufbar sind:

  1. Konditionstabelle(n) anlegen bzw. überprüfen ob eine Geeignete vorhanden ist (SPRO).
  2. Eine Zugriffsfolge erstellen und Konditionstabellen zuordnen bzw. nach Geeigneter suchen (SPRO).
  3. Konditionsart erstellen und Zugriffsfolge zuordnen (SPRO).
  4. Konditionsart in die notwendigen Kalkulationsschemata einbinden bzw. Kalkulationsschemata erstellen und zuordnen (SPRO).
  5. Konditionssätze erstellen (VK11/VK31).

Konditionstabelle

Konditionstabellen werden über Zugriffsfolgen aufgerufen und verweisen auf Konditionssätze. Es ist möglich, dass auf eine Kondtionsart über mehrere Konditionstabellen zugegriffen werden kann. So kann ein Konditionssatz einmal für das im Auftrag enthaltene Material existieren und ein Weiterer für die Verkaufsorganisation zusammen mit dem Kunden.

Konditionstabelle1.jpg

Konditionstabellen bestehen aus mehreren Schlüsselfeldern (Verkaufsorganisation, Vetriebsweg,…) die entweder als Kopf- oder Zeilenfelder dargestellt werden können.

Konditionstabelle2.jpg

Zugriffsfolge

In der Zugriffsfolge wird bestimmt, welche Konditionstabellen in welcher Reihenfolge abgeglichen werden. Hierbei werden entsprechend der Zugriffsnummer (Lnr.) nacheinander auf die Tabellen zugegriffen und überprüft, ob die Tabellenfelder im Auftrag gepflegt sind. Zusätzlich kann bestimmt werden, dass bestimmte Bedingungen erfüllt sein müssen, damit eine Tabelle überprüft wird. Häufig ist es sinnvoll bei den Zugriffen, diesen auf „Exklusiv“ zu setzen. Dadurch wird bestimmt das, wenn der Zugriff erfolgreich war, kein Weiterer durchgeführt wird. Dies kann unter anderem aus Perfomance Gründen sinnvoll sein. Zu beachten ist, dass wenn ein Zugriff nicht auf „Exklusiv“ gesetzt wird, immer der zuletzt gefunden Konditionssatz genutzt wird. Ist die Zugriffsfolge fündig geworden, kann die Konditionsart verwendet werden, sofern ein Konditionssatz gefunden wurde.

Zugriffsfolge1.jpg

Konditionsart

Die Konditionsart gibt an, um was für eine Kondition es sich handelt und welche Eigenschaften (Konditionsklasse, Kopf-/Positionskondition etc.) sie besitz. Zum Beispiel, dass es sich um einen Rabatt handelt und dieser nicht manuell veränderbar ist oder auch, dass die manuelle Eingabe wie bei der Konditionsart PR00 Priorität hat. In der Konditionsart wird noch nicht angegeben, welchen Wert die Kondition hat. In dem man eine ähnliche schon existierende Konditionsart kopiert, ist es möglich ein wenig Zeit einzusparen und Fehler zu vermeiden, außerdem sollten im Standard vorhandene Konditionen nicht verändert werden. Sind alle Einstellungen getätigt und somit die Eigenschaften für diese Konditionsart festgelegt, kann nun die geeignete Zugriffsfolge bestimmt werden. Für rein manuelle Konditionen kann darauf verzichtet werden.

Konditionsart1.jpg

Kalkulationsschema

Ein Kalkulationsschema ist eine Liste von verschiedenen Konditionsarten. Die Ermittlung des Kalkulationsschemas läuft über die Verkaufsorganisation, dem Vertriebsweg, der Sparte, dem Beleg- und Kundenschema. Mit diesen Varianten kann auf viele unterschiedliche Gegebenheiten eingegangen werden und ein entsprechendes und individuelles Kalkulationsschema ausgewählt werden.

Kalkulationsschema1.jpg

In dem Kalkulationsschema direkt werden die relevanten Konditionen nacheinander gezogen und mit eingerechnet. Entscheidend für die Reihenfolge sind die Stufe und der Zähler. Für den Fall das Konditionen auf der Basis einer Zwischensumme berechnet werden sollen , kann die über die Felder „Von“ bzw. „Bis“ gesteuert werden (z.B. ein Rabatt soll vom Endpreis abgezogen werden, allerdings sollen die Frachtkosten in vollem Umfang enthalten bleiben). Darüber hinaus kann bestimmt werden, ob eine Kondition verpflichtend, obligatorisch und/oder statistischer Natur ist und zudem, ob die Kondition auf die Rechnung gedruckt („Druck“) wird. Ein weiteres wichtiges Feld ist der Kontoschlüssel, der bestimmt über welche Konten die jeweilige Kondition verrechnet wird.

Kalkulationsschema2.jpg

Zudem kann für jede Kondition noch eine Bedingung bestimmt werden. Im Falle eines gefundenen Konditionssatzes, kann mit einer nicht erfüllten Bedingung die Berücksichtigung der Kondition ausgeschlossen werden. Soll die Konditionsbasis vom Standard abweichen, kann Diese mit einer Formel ermittelt werden. Bedingungen und Formeln können mit der Transaktion VOFM bearbeitet und erstellt werden. Der Report RV80HGEN aktiviert das Coding (Beachte: Jegliche vorher nicht aktiven Formeln und Bedingungen werden mit aktiviert!). Das kann bei Bedarf auch mit dem Transport erfolgen ( R3TR | XPRA | RV80HGEN).

Kalkulationsschema3.jpg

Konditionssätze

Konditionssätze sind der Datensatz, der den Wert der Kondition bestimmt. Zum Beispiel 10% Rabatt für Inlandskunden oder 10€ für Kunden aus der Verkaufsorganisation 1000.

  • Konditionstyp = Eigenschaften der Kondition
  • Konditionssatz = Wert der Kondition

Konditionssatz1.jpg

Web-Links

Literatur